Zylinderkabine

Gehe in den Zylinder! Was macht dein Spiegelbild?
Gehe auch um den Zylinder herum!

WORUM GEHT ES?
Außen ist man schlank und rank, innen aber … „Oh Schreck, lass nach!“

Mit Zylinderspiegeln entstehen stark verzerrte Spiegelbilder. Je nachdem vor welcher Seite man steht und wie weit vom Spiegel entfernt, ist das Spiegelbild entweder ganz eng und schmal oder es füllt den gesamten Spiegel aus.

WESHALB IST DAS SO?
Für die Entstehung der unterschiedlichen Spiegelbilder ist die besondere Form dieses Spiegels verantwortlich. Er ist wie ein zylindrischer Körper nur in eine Richtung gekrümmt, und deswegen sind die durch ihn entstehenden Spiegelbilder auch nur in einer Richtung verzerrt. So bleiben bei unserem Spiegel alle senkrechten Linien des Spiegelbilds unverändert. Anders ist das bei der Breite. Weil sich die Innenseite des Zylinderspiegels ähnlich wie ein Hohlspiegel verhält, erreichen nur wenige Lichtstrahlen aus der Mitte des Spiegels das Auge des Betrachters, wenn man weit vom Spiegel entfernt steht. Infolgedessen sieht unser Spiegelbild extrem schmal aus.

Je näher man aber an die Spiegeloberfläche herantritt, desto größer wird die Zahl der Lichtstrahlen und das Spiegelbild wächst immer weiter in die Breite. Am Rand der Spiegeloberfläche sieht man die Strahlen, die von weit außen auf den Spiegel treffen und unter einem sehr großen Winkel reflektiert werden. Hebt man einen Arm, dann fällt auf, dass sich das Spiegelbild anders als bei einem ebenen Spiegel verhält. Links und rechts sind vertauscht.

Geht man nun in das Innere des gekrümmten Spiegels, dann verschwimmt zunächst das Spiegelbild. Wenn man schließlich komplett in der Zylinderkabine steht, füllt das Bild den ganzen Spiegel aus. Das eigene Gesicht ist stark vergrößert und am Rand verzerrt, aber nicht mehr seitenverkehrt. Die Spiegelfläche auf der Rückseite der Kabine ist ein so genannter Zerrspiegel. Die Spiegeloberfläche ist hier genau andersherum gekrümmt als auf der Innenseite des Spiegels. Durch die Wölbung wird der sichtbare Bereich im Spiegel sehr stark verbreitert. Das bedeutet aber, dass man immer schmal aussieht, egal aus welcher Entfernung man sich betrachtet.

Alltagsbezug
Heutzutage werden Zylinderlinsen benutzt, die ähnlich dem Zylinderspiegel geformt sind, um im Kino Breitwandfilme wiederzugeben. Letztere haben ein Seitenverhältnis von 16:9. Die Filme werden jedoch auf Filmstreifen mit Bildern in einem Verhältnis von 4:3 aufgezeichnet. Damit keine Verluste durch die schwarzen Balken entstehen, müssen die Filme bei der Wiedergabe optisch wieder auf ein Seitenverhältnis von 16:9 gestreckt werden. Das erreicht man mit einer Zylinderlinse.